Kalottenschliff

  Schematisches Funktionsprinzip und zwei lichtmikroskopische Aufnahmen Urheberrecht: © IOT Schema des Kalottenschleifens (a), lichtmikroskopische Aufnahmen der Kalotten im Fall eines Mehrlagenschichtsystems (b) und im Fall eines einlagigen Schichtsystems (c)

Das Prinzip des Kalottenschliffs nutzt die Projektionsfläche einer Kugel in der Schicht zur Ermittlung der Schichtdicke. Über die geometrischen Zusammenhänge der Projektionsfläche zum verwendeten Kugelradius lässt sich die Schichtdicke berechnen. Zum Schleifen der Schicht wird eine gehärtete Stahlkugel bekannten Durchmessers verwendet, welche punktuell auf einer Probe aufliegt. Ein Elektromotor treibt eine Arbeitsspindel an, die die Stahlkugel in Rotation versetzt. Der Schleifvorgang wird durch Zugabe einer Diamantsuspension unterstützt. Die Schleifzeit lässt sich in diskreten Schritten einstellen. Sobald die Schicht durchschliffen ist, kann die Projektionsfläche lichtmikroskopisch ausgewertet werden. Abhängig von der Probengeometrie entstehen unterschiedliche Schliffbilder, z.B. ergeben sich bei ebenen Proben konzentrische Kreise. Am IOT kommt ein Kalottenschleifgerät der CemeCon AG zum Einsatz. Dieses Gerät kann bei gleicher Messanordnung auch den Calo-Test durchführen. Dabei ist die Schleifdauer bis zum Eindringen in den Grundwerkstoff ein Maß für die Verschleißbeständigkeit.

Anwendungen:
⦁ Bestimmung der Schichtdicke
⦁ Untersuchung der Haftfestigkeit
⦁ Verschleißverhalten